Erstmalig Engpass bei Kinderbetreuungsplätzen

Zurzeit fällt es nicht leicht, planmäßig zu handeln. An vielen Ecken und Enden muss die Gemeinde reagieren, Ad-hoc-Entscheidungen treffen und zum Teil improvisieren. So manche Entwicklung, die sowohl Folge der Pandemie sein kann, als auch Auswirkung des Kriegs in der Ukraine, beeinflusst unser Leben und Handeln unmittelbar.

Wir sind heuer beispielsweise erstmalig mit der Situation konfrontiert, dass wir nicht jedem Kind einen Betreuungsplatz anbieten können. Die Kindergartenkinder kommen unter, die Schulkinder voraussichtlich auch, im Kleinkindbereich fehlen uns etwa acht Betreuungsplätze. Das ist besonders ärgerlich, weil die Gemeinde bereits 2018 prognostiziert hat, dass wir 2022 mehr Betreuungsplätze brauchen werden. Wir haben rechtzeitig mit dem Bau des neuen Kindergartens angefangen, mussten aber einige Rückschläge in Kauf nehmen.

So hat zum Beispiel die Regierung von Oberbayern verlangt, dass wir ein Auswahlverfahren für die Architekten treffen, welches allein schon fünf Monate gedauert hat. Dann ist uns ein Fachplaner ausgefallen, was zu Verzögerungen von etwa acht Monaten geführt hat.

Wir müssen eine Ausschreibung nach der anderen wieder aufheben, weil erstens kaum Firmen anbieten und zweitens dermaßen hohe Preise aufgerufen werden, dass wir teilweise 70 % über der Kalkulation liegen. Hebt man eine Ausschreibung auf und wiederholt diese, verliert man in jedem Fall zwei bis drei Monate. Dazu kommt die grassierende Materialknappheit am Bau. Fenster werden beispielsweise ohne Griffe geliefert oder auch ohne Glasscheiben.

Wäre alles planmäßig gelaufen, hätten wir im September 2022 ein neues Betreuungshaus eröffnet mit 25 Kindergartenplätzen, 12 Krippenplätzen und weiteren 50 Schüler-Betreuungsplätzen. Leider haben äußere Umstände und globale Entwicklungen ein ums andere Mal dazu beigetragen, dass sich die Fertigstellung bis September 2023 verzögert.
Das ist besonders ärgerlich, vor allem für die Eltern, die keinen Platz bekommen. Aber auch, das darf ich Ihnen versichern, für die Gemeinde selbst. Es ist mir bewusst, dass Familien, die auf den Arbeitsplatz angewiesen sind, vor größte Probleme gestellt werden, wenn für das Kind kein Betreuungsplatz verfügbar ist. Deshalb bemüht sich die Verwaltung weiterhin, für die Eltern, die eine Absage erhalten haben, möglicherweise in einer Nachbargemeinde Ersatzbetreuungsplätze zu finden. Gleichzeitig sind auch die Eltern selbst aufgerufen, sich um eine Ersatzbetreuung zu kümmern.

Wir arbeiten jedenfalls mit Hochdruck an der Lösung der Probleme. Ich wünsche den Eltern, dass es bald gelingt, Ersatzbetreuungsplätze für ihre Kinder zu finden.