Seit 100 Jahren wird auf dem Gebiet unserer Gemeinde zehnmal mehr Strom erzeugt, als alle unsere Privathaushalte zusammen benötigen. Das ist eine Größe, auf die wir stolz sein können, die zusätzlich zu allen vorteilhaften Klimawerten, deren sich unsere Gemeinde jetzt schon rühmen kann, dazu beiträgt, dass Straßlach-Dingharting bereits jetzt nicht nur energieneutral ist, sondern einen Überschuss an Energie auf seinem Gemeindegebiet erzeugt.
Mit Weitblick, Pragmatismus und dem Willen zu harter Arbeit haben die Konstrukteure von damals gezeigt, wie mit den damaligen bescheidenen Möglichkeiten die Energiewende zu schaffen war. Das Kraftwerk wurde von 1920-1924 erbaut, also in der Zeit einer schweren Weltwirtschaftskrise mit allen Begleiterscheinungen von Arbeitslosigkeit, Hungersnot und sonstigen Nöten.
Auch damals hätten die Konstrukteure sagen können: für so große Projekte haben wir kein Geld, lassen wirs bleiben. Dass sie es trotzdem gebaut haben, nötigt uns Respekt ab und soll auch die heutigen Entscheider beflügeln, vor Investitionen in innovative Energieerzeugung nicht zurückzuschrecken. Der Zeitpunkt dafür ist nie optimal. Wobei einem schon Zweifel kommen, ob ein derartiges Projekt heute noch durchsetzbar wäre, angesichts der zu
erwartenden Auflagen der Naturschutzbehörden und der Forderungen der Umweltverbände. Heute würde Derartiges wohl nicht mehr gelingen. Auch darüber sollten wir uns kritisch Gedanken machen.
Das Kraftwerk Mühlthal hat am 15. September 2024 anlässlich seines hundertjährigen Bestehens seine Pforten geöffnet. Der Andrang war groß. Ich möchte besonders der Feuerwehr Straßlach danken, dass sie den Verkehr geregelt und Bootsfahrten auf dem Kanal angeboten hat.
Feuerwehr Straßlach feiert Paradefest zum 150-Jährigen Bestehen
Gemeinde und Bürgermeister gratulieren zum stolzen Jubiläum von 150 Jahren. Die Feuerwehrkameraden stellen ein Fest auf die Beine, das sich sehen lassen kann.
Zum Festumzug fahren die Bau- und Sozialministerin a.D. Kerstin Schreyer und Bürgermeister Hans Sienerth mit Ehefrau Anita und den zwei jüngsten Töchtern Lisa und Anna mit der Kutsche durchs Dorf. Ein herrliches Erlebnis. Im Namen der Gemeinde durfte ich eine Ehrengabe von 1.500 € überreichen.
Mit Hüpfburg, Hubschrauberflügen und Fahrten mit dem Feuerwehrauto haben die Feuerwehrler von Straßlach ihrem Jubiläum ein unvergessliches Denkmal gesetzt!
Auf eine gesunde Wehr und viele weitere Jahre gedeihlicher Kameradschaft!
Treue zum Arbeitgeber immer weniger im Trend
Lang anhaltende Arbeitsverhältnisse sind heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr . In einer Region mit einem Überangebot an Arbeitsplätzen und dem zunehmenden Trend vieler Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu einer besseren „Work-Life-Balance“ – zu Deutsch: weniger arbeiten und mehr Freizeit genießen – sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihrem Arbeitgeber über mehrere Jahrzehnte die Treue halten, selten geworden. Umso mehr freut es mich, dass ich meine langjährige Kollegin Barbara Kornbichler für 25 Jahre treue Dienste in der Verwaltung der Gemeinde Straßlach-Dingharting ehren durfte. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde durfte ich ihr eine Ehrenurkunde der Bayerischen Staatsministerin für Arbeit und Soziales, Ulrike Scharf, überreichen.
Auch unser Geschäftsleitender Beamter ist ein Mitarbeiter, der an Diensttreue kaum zum übertreffen ist. Ihm durfte ich am 01.09.2024 zu seinem 30-jährigen Dienstjubiläum von Herzen gratulieren.
Die Jubiläen werden in der Gemeinde stets auf eine wertschätzende Art und Weise gefeiert.
2024 das Jahr der großen Jubiläen
2024 ist ein Jahr der Jubiläen. Einige davon fallen auf die Sommermonate: ganz prominent die 150-Jahr-Feier der Feuerwehr Straßlach; dann 10 Jahre Haus für Kinder und 20 Jahre Kindergarten Straßlach. Es erwarten uns noch weitere Feste: die Feuerwehr Dingharting feiert ebenfalls ihr 150-jähriges Bestehen und das Bürgerhaus begeht im November seinen 10. Geburtstag. Der wird dann ausgiebig mit einem Südtiroler-Weinfest gefeiert.
Die vielen Feste und Jubiläen bieten uns zahlreiche Gelegenheiten, miteinander zu feiern, zu ratschen, zu tanzen und zu lachen und einfach eine gute Zeit zu haben. Sie sind aber auch eindrucksvolle Zeugnisse einer überaus beständigen und bodenständigen Gemeindekultur. Die dörflichen Feste und Zusammenkünfte bieten uns Momente des Miteinanders, des Zusammenhalt und des Zusammenstehens. Sie sind der Kitt für unsere dörfliche Gemeinschaft. Deshalb würde ich mich persönlich sehr freuen, wenn Sie: Alt-Eingesessene und Neu-Zugezogene die Gelegenheiten wahrnehmen und diese Feste fleißig besuchen.
Denn, sie sind keine Selbstverständlichkeiten und fallen auch nicht vom Himmel. Sie werden mit viel Zeitaufwand und der Kraft anpackender Hände vieler Ehrenamtlicher aus dem Boden gestampft.
Rewe Cup in Straßlach
2023 fand das Erste Rewe Fußballwochenende statt. Ein Riesenerfolg. Nun setzt der SV Straßlach noch einen drauf: der Rewe Cup mit Mannschaften aus ganz Bayern wurde am Sportgelände in Straßlach ausgetragen. Ein ziemlich großes Ding für eine so kleine Gemeinde wie Straßlach-Dingharting. Mannschaften der Altersklasse E-Jugend sind dafür aus allen Regierunsbezirken Bayerns angereist. Der Wettergott war gnädig und es hat entgegen der negativen Prognose nicht geregnet. Den ersten Platz belegte verdient Baldham-Vatterstetten. Staßlach hat mit einem veritablen 5. Platz abgeschlossen.
In kürzester Folge war dies für unsere Größenklasse das zweite Mega-Tournier. Vor drei Wochen wurde hier die Vorentscheidung des Merkur-Cups Oberbayern ausgetragen. Dabei hat die E1 des SV Straßlach geglänzt und ist weiter. Nun steht das Viertelfinale in Großhelfendorf bevor. Wir drücken die Daumen! Das Finale 2024 zwischen Straßlach und Unterhaching mit unserer E1 als glänzendem Sieger wäre ein Traum!
Wie ist das jetzt mit dem Abfahrtverbot im Mühlthal?
In der vergangenen Woche stand unsere Gemeinde verstärkt im Fokus der Medien. Nicht etwa, weil wir bei der Unterbringung von Flüchtlingen nach wie vor Vorbildliches leisten und als eine von drei von 29 Gemeinden eine 100-Prozent-Quote erreichen, oder weil wir neuen Wohnraum schaffen, oder weil wir den Bau einer Seniorenwohnanlage vorantreiben, oder weil wir uns mit viel Energie und finanziellem Einsatz besonders aktiv für den Ausbau erneuerbarer Energien einsetzen. Nein! Von größtem Interesse war das Urteil des Verwaltungsgerichtshofs München, wonach das Radfahrverbot am Mühlthalberg nach über 30 Jahren aufgehoben werden soll. Die Begründung liegt noch nicht vor. Wir wissen also nicht, was das Gericht zu diesem Schritt bewogen hat.
Die Verwaltung erhält sehr viele Briefe zu diesem Thema, viele besorgte Briefe, sehr viele hämische und zynische Briefe von Radfahrern und sehr viele Ratschläge, was nun zu tun sei, um die gefährliche Strecke, die nun legal befahren werden darf, etwas ungefährlicher zu machen.
Mit dem zunehmenden Fahrradboom gab es in den letzten Jahren immer mehr Radfahrer, die sich durch dieses Fahrverbot in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlten. Ich persönlich wurde dafür vor allem in den sozialen Medien sehr beschimpft. Dabei war ich selbst noch Schüler, als das Verbot 1993 eingeführt wurde.
Ich glaube aber, dass es gute Gründe für dieses Verbot gibt.
Wenn früher ein Radfahrer gestürzt ist, hieß es: „Selbst schuld, wenn der Depp nicht Rad fahren kann“. Heute wird sofort gefragt und juristisch geprüft, wer sonst schuld sein könnte und ob man die Gemeinde verklagen kann.
Unsere Arbeit besteht darin, Situationen vor Ort zu beurteilen und Gefahrenlagen einzuschätzen. Darüber hinaus sind wir nach den Ordnungs- und Sicherheitsgesetzen verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, die dem Schutz von Leben und Gesundheit der Allgemeinheit – also aller Verkehrsteilnehmer – dienen. Die Einschätzung des Gemeinderates war und ist, dass das Radfahrverbot für die 600 m lange Teilstrecke gerechtfertigt ist. Das Gericht sieht das nun anders. Wenn wir die Begründung lesen dürfen, werden wir entscheiden, wie wir weiter vorgehen.
Ob drei Tote in 30 Jahren und mehrere Unfälle, wie ich das Gericht sinngemäß verstanden habe, keine qualifizierte Gefahrenlage darstellen, muss jeder für sich entscheiden. Ich meine, jeder Tote oder Verletzte ist einer zu viel. Gemessen an dem, was in unserer Gemeinde wichtig ist, ist der Mühlthalberg so unwichtig wie ein Kropf. Dennoch werden wir künftig noch mehr Zeit und Steuergelder investieren müssen, um die Gefahren auf dieser Funstrecke für die gut organisierte Bikergemeinde so gering wie möglich zu halten.
Wie wollen wir alt werden?
Der Zukunftsforscher Daniel Dettling sagt: Altersfreundlichen Kommunen gehört die Zukunft. Jeder will alt werden, so Dettling weiter, aber keiner will es sein. Der Begriff „Alter“ wird in Deutschland gerne in einem Atemzug mit „Pflegenotstand“, „Pflegekatastrophe“ und „Kostenlawine“ genannt.
Wie und wo wollen wir heute und in Zukunft alt werden?
Die WHO hat den Begriff der „Caring Communities“ geprägt, der „sorgenden Gemeinschaft oder Gemeinde“. Auf den Mix aus professioneller Pflege und einem ehrenamtlichen Netzwerk in einem für Senioren und Pflegebedürftige freundlichen und akzeptierten Wohnumfeld wird es in Zukunft ankommen.
Deshalb baut die Gemeinde kein Pflegeheim, kein Altenheim, keine Pflegeeinrichtung. Vielmehr arbeiten wir gemeinsam mit dem örtlichen Investor Sitoa daran, dass eine Wohnanlage für seniorengerechtes Wohnen entsteht. Dabei denken wir an attraktive Wohn- und Nachbarschaftsformen, an einen örtlich ansässigen Pflegedienst, an Ärztepartnerschaften, und an Nachbarschaftsschwestern, eben an einen Mix aus professioneller Pflege und ehrenamtlicher Betreuung.
Straßlach-Dingharting bietet seinen Senioren schon heute sehr viel. Mit unserer Seniorenbeauftragten Jessica Bauner haben wir das Beratungsangebot, die Hilfen im Alltag und die Möglichkeiten zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in den letzten Jahren massiv ausgebaut. Gleichzeitig werden in den nächsten Jahren attraktive Wohnungen für Seniorinnen und Senioren entstehen – in allen denkbaren Größen von 27 m² bis 250 m² – mit bezahlbaren Mietmodellen.
Wissenschaftler schreiben, dass dieses Denken noch in die DNA der meisten Kommunen einsickern muss. Unsere Gemeinde hat sich bereits auf den Weg in eine altersgerechte Zukunft gemacht und die richtigen Weichen für eine „Sorgende Gemeinde“, eine „Caring Community“, gestellt. Wenn wir diesen Weg weitergehen, gehört Straßlach-Dingharting die Zukunft.
Ab Dezember 2024 bessere Busverbindung?
Beim Bohren eines ganz dicken Brettes zeichnet sich ein zarter Erfolg ab. Denn, eine besonders erfreuliche Nachricht erreichte uns in diesen Tagen aus dem Landratsamt. Ab Dezember werden die Fahrzeiten der Linie 271 deutlich verdichtet, in den Hauptverkehrszeiten wird es einen 20-Minuten-Takt geben und die Bedienungszeiten werden in den späten Abend verschoben.
Mit diesem Fahrplanwechsel kommt auch das lange angekündigte Ruftaxi, mit dem wir nicht nur die westlichen Bereiche der Frundsbergstraße und der Hugo-Hofmann-Straße erschließen, sondern auch alle anderen Ortsteile. So werden Holzhausen, Ebertshausen, Beigarten und Deigstetten erstmals von einem öffentlichen Bus angefahren. Ein schöneres Ostergeschenk hätte es nicht geben können. Jedenfalls lohnt es sich bei kommunalen Projekten über Jahre beharrlich dranzubleiben. Wie auch in diesem Fall zeigt es sich, dass irgendwann dann doch mal Verbesserungen zu erzielen sind, an die keiner zu glauben wagte.
Singen mit unseren Senioren – jedes Mal ein Highlight
Am 08.03.2024 haben wir wieder einmal ins Hotel Seidl zum Seniorensingen eingeladen. 65 Gäste sind der Einladung gefolgt. Wir machen das jetzt schon im fünften Jahr in Folge und die Singnachmittage erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.
Der Termin ist auf den Weltfrauentag gefallen. Da war es natürlich Ehrensache, dass ich jeder der anwesenden Damen eine Rose schenke.
Von 14.30 Uhr bis 18.00 Uhr haben wir zusammen die schönsten Gassenhauer, Schlager, Mitmachlieder und Chansons gesungen, die die 50-er, 60-er, 70-er und 80-er hervorgebracht haben.
Diesmal habe ich noch für ein paar deftige Überraschungen gesorgt. Um 15.30 Uhr war der erste Überraschungsauftritt: die Dinghartinger Danzl-Musi. Ein absolutes Highlight für unsere Senioren.
Überhaupt nicht mehr zu halten war das Publikum, als die Moderatorin Jessica Bauner die „Kastelruther Spatzen direkt aus den Dolomiten“ ankündigte. Den Senioren gingen die Herzen auf, als die Kastelruther „Der rote Diamant“, „Feuer im ewigen Eis“ oder „Dem Land Tirol die Treue“ spielten.
v.l.n.r. Seidl Sepp, Beck, Hans Sienerth, Sebastian Tschurtschenthaler als Kastelruther Spatzen
Auf Erreichtes besinnen, beharrlich und entschlossen weiter gehen und das Ziel nicht aus den Augen verlieren. Gedanken zum bevorstehenden Jahr 2024
Die Stimmung in unserem Land ist momentan schlecht. Auch die Gemeinde bleibt von den Strömungen nicht verschont. Der Erfolg einer Gemeinde ist eng mit dem Erfolg des ortsansässigen Gewerbes verknüpft. Stetig steigende Energiekosten verringern die Erträge der Firmen und senken die Gewinne. Das hat zur Folge, dass weniger Steuern in die Gemeindekasse fließen. Gleichzeitig muss die Gemeinde, wie die Verbraucher, immer mehr für Energie bezahlen.
Die Gemeinde befindet sich derzeit in einer Phase enorm steigender Ausgaben bei gleichzeitig schwächelnden Einnahmen. Viele Vorzeichen geben angesichts des Investitionsbedarfs Anlass zur Verzweiflung.
Zurückblickend auf das letzte Jahr und die Jahre davor, ist es hilfreich, sich vor Augen zu führen, was in unserer Gemeinde entstanden ist. Und wir können mit Zufriedenheit auf viele positive Entwicklungen zurückblicken. Obwohl die finanzielle Ausstattung in der Vergangenheit nicht immer optimal war, haben wir dennoch viel erreicht. Es ist wichtig, uns daran zu erinnern.
Beim Bau des Bürgerhauses sind wir behutsam vorgegangen, da wir nur begrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung hatten. Wir haben gute Verträge mit den beauftragten Firmen ausgehandelt und ein Bauwerk errichtet, auf das wir stolz sein können.
In den darauffolgenden Jahren haben wir weiterhin bedacht und beharrlich in Immobilien investiert, Kindergärten gebaut und eine zukunftsweisende Energieversorgung auf den Weg gebracht.
Ferner entsteht eine Anlage für seniorengerechtes Wohnen. Diese Erfolge bestärken und ermutigen uns, mit gleicher Beharrlichkeit und Entschlossenheit weiterzugehen. Auch, wenn wir das Tempo für das eine oder andere Projekt etwas drosseln müssen, ist es wichtig, dass wir das Ziel nicht aus den Augen verlieren.
Die Randbedingungen, unter denen wir unsere Aufgaben erfüllen müssen, sind schwierig. Es ist unklar, wie die vielen anstehenden Wahlen in Deutschland, Europa, den USA und vielen anderen Ländern ausgehen werden. Wie wird sich die Politik verändern? Wie wird sich das Beziehungsgeflecht unseres Landes mit der internationalen Gemeinschaft in den nächsten Jahren entwickeln? Es ist unbestritten, dass Deutschland als Exportnation auf gute Beziehungen angewiesen ist. Es gibt viele offene Fragen und wenig Gutes, das uns erwartet.
Mein Wahlspruch für 2024 lautet deshalb: Bitte etwas weniger erwartetes Schlechtes und mehr unerwartetes Gutes!
Bleiben Sie behütet in 2024!