Mehr Wertschätzung fürs Wasser bitte!

Strasslach: Hans Sienerth Foto: Claus Schunk

Wasser und seine Begleiterscheinungen haben auch uns in den vergangenen Wochen schwer beschäftigt.

So haben wir im Juni Rekordverbräuche beim Wasser verzeichnet. Im Durchschnitt liegt der Wasserverbrauch in unserer Gemeinde bei rund 800 cbm/Tag. An heißen Tagen im Juni sind die Verbräuche anhaltend auf 1.600 cbm/Tag gestiegen. Um dann, als der Regen eingesetzt hat, wieder auf rund 800 cbm/Tag zu sinken. Wie kann man sich das erklären? Genaue Erkenntnisse hat die ISD nicht. Vermutlich wird an sonnigen Tagen in etlichen Privatgärten viel gegossen.

Die Auswirkungen sind deutlich sichtbar. Mit jedem Hitzetag hatten es unsere beiden Brunnen schwerer, die notwendige Wassermenge zu liefern. Der viele Regen der letzten Wochen hat unseren Wasserreserven gut getan. Auch, wenn sich der Pegel nur sehr langsam erholt. Es wäre wünschenswert, dass hier ein Umdenken stattfindet. So sehr ich jedem gönne zu tun und zu lassen, was er für richtig hält, so sehr wünsche ich mir mehr Wertschätzung für unser wertvolles Trinkwasser. Wahrscheinlich ist es immer noch viel zu billig.

Auf der anderen Seite haben die schweren Regenereignisse von Ende Juni/Anfang Juli auch in unseren Ortsteilen große Schäden angerichtet. Etliche Keller und Höfe sind voll gelaufen. Allein die Straßlacher Feuerwehr musste zehnmal ausrücken, die Dinghartinger Kameraden ebenso. Ein großes Problem ist der Hagel. Wenn die Kanaleinlässe und Gullys von Hagelkörnern verstopft sind, sucht sich das Wasser seinen eigenen Weg.

Die Straße zur Ludwigshöhe in Kleindingharting wurde derart unterspült, dass es in der Nähe des Maibaums zu großflächigen Absenkungen kam. Die Gemeinde musste eine Notmaßnahme einleiten, die Straße aufreißen, neu verdichten und neu herstellen. An dieser Stelle herzlichen Dank an die Firma Brunsch, die uns wie immer tatkräftig unterstützt hat.

Die Gemeinde hat ihr Straßensanierungsprogramm für 2021 mit sofortiger Wirkung gestoppt. Stattdessen wird die Verwaltung nun systematisch alle Problemstellen der Straßenentwässerung angehen, neue Sickergruben bauen, Rigolen einsetzen und mit Hochborden oder Buckeln dafür sorgen, dass die Wassermassen auch bei starken Regenereignissen möglichst kontrolliert abfließen.